Zinkarten und ihre Bioverfügbarkeit

Zink ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das durch die Nahrung aufgenommen werden muss. Die Bioverfügbarkeit (Aufnahme aus der Nahrung in den Körper) im Organismus gestaltet sich jedoch schwierig. Zinkmangelzustände werden häufig durch falsche Ernährungsangewohnheiten ausgelöst, weshalb auch in Deutschland viele Menschen betroffen sind. Zu den Risikogruppen zählen Diabetiker, Sportler, Stillende, Schwangere, Kinder in Wachstumsphasen, Senioren, Allergiker sowie Personen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen, Schuppenflechte, Neurodermitis oder nach Operationen in der Genesungsphase.

Zinkarten aufgelistet nach ihrer Bioverfügbarkeit

Die Resultate verschiedener Messmethoden ergeben die folgende absteigende Auflistung:

– Zink-Histidin

– Zinkgluconat

– Zinksulfat

– Zinkpantothenat

– Zinkoxid

– Zinkorotat

– Zinkaspartat

Laut aktueller Empfehlungen sollten Sie eine Tagesdosis von 15 mg Zink zu sich nehmen. Es kann jedoch sein, dass Sie trotz des augenscheinlich genügenden Konsums zinkreicher Nahrungsmittel die Tagesdosis nicht einhalten können. Aufgrund der schlechten Bioverfügbarkeit des Minerals aus der jeweiligen Quelle kann nur ein Bruchteil der Dosis resorbiert werden. Deshalb sollten Sie zusätzlich eine andere Zinkquelle mit guter Bioverfügbarkeit einnehmen.

Zink Zinkarten Bioverfügbarkeit Zinkmangel in Nahrungsmittel Nahrungsergänzungsmitteln Zinkpräparate Zinkformulierungen Zinksulaft Zincarbonat Zinkoxid Zink-Histidin Zinkgluconat Zinkorotat Zinkpantothenat Zinkaspartat Zink-Lysin Zink-Methionin Zinkaufnahme Zinkdosis Zinkwerte Tagesdosis zinkreiche Zinkpräparate Zinkresorption Zinkaufnahme vom Körper aufgenommen

Zinkformulierungen

In erhältlichen Zinkpräparaten treten die Zinkionen überwiegend in Form von anorganischen oder organischen Salzen bzw. in Komplexen mit Aminosäuren auf. Aussagekräftige Untersuchungsergebnisse existieren bisher jedoch nur für wenige Zinkformen. So konnten dem Komplex aus Histidin und Zink im Vergleich zu Zinksulfat eindeutige Vorteile im Hinblick auf die Bioverfügbarkeit nachgewiesen werden.

Zinksulfat

Das Zinksulfat eignet sich gut als Vergleichspräparat, wenn Aussagen über die Bioverfügbarkeit getroffen werden sollen. Mehrere Studien nutzten dieses Arzneimittel, um die Abhängigkeit der Zinkresorption von verschiedenen Faktoren ermitteln zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die Zinkaufnahme deutlich schwerer fällt, wenn die Einnahme zu den Mahlzeiten erfolgt. In Studien wurden 50mg Zink als Zinksulfat zum Essen verabreicht und anschließend die Blutwerte ermittelt. Die Serum-Zinkwerte stiegen trotz Zinkeinnahme nicht an. Wurde das Präparat allerdings auf nüchternen Magen eingenommen, erhöhten sich die Werte um den Faktor zwei. Eine weitere Studie konnte zudem belegen, dass die Ausscheidung über die Nieren bei nüchterner Einnahme um 140% ansteigt.

Zinkoxid

In der Dermatologie kommt Zinkoxid zum Beispiel in Heil- und Wundsalben zum Einsatz. Der Wirkstoff dient aber nicht nur der äußeren Anwendung, sondern wird häufig auch zur oralen Einnahme in Nahrungsergänzungsmitteln, vor allem ohne Zulassung, verwendet. Im Bezug auf das Zinksulfat fällt die Bioverfügbarkeit schlechter aus. Stellt man einen Vergleich zum Zinksulfat her, werden nur 61% der Zinkoxid-Dosis vom Körper aufgenommen.

Zinkgluconat

Der Organismus kann Zink aus Zinkgluconat annähernd so gut resorbieren, wie aus Zinksulfat. In einer Pharmakokinetikstudie wurden sechs Zubereitungsformen von Zinkgluconat und Zinksulfat verabreicht und anschließend die Zinkwerte im Blut ermittelt. Magensaftresistente Tabletten lieferten dabei das schlechteste Ergebnis. Die Bioverfügbarkeit von Zinkgluconat ist insgesamt geringfügig besser, als von Zinksulfat.

Zinkorotat

Die Orotsäure ist ein gängiger Komplexpartner für Mineralien wie Eisen, Magnesium, Kupfer, Calcium, Zink oder Lithium. Zinkorotat wird seit Langem als Ergänzungsmittel vertrieben, obwohl keine Vorteile gegenüber Zinksulfat erkennbar sind und die Resorption sogar langsamer verläuft.

Zinkpantothenat

Das Resultat aus dem Vergleich von Zinksulfat mit Zinkpantothenat ist nahezu identisch. Zinkpantothenat besitzt eine etwas schlechtere Bioverfügbarkeit als Zinksulfat oder Zinkorotat.

Zinkaspartat

Zinkaspartat besitzt gegenüber Zink-Histidin oder Zinksulfat keine Vorteile. Es stellte sich auch heraus, dass Zinkaspartat in Form von magensaftresistenten Zubereitungen offenbar gar nicht resorbiert werden kann. Obwohl das Arzneimittel seit Jahren als Zink-Ergänzungsmittel vertrieben wird, wurden bislang keine neueren klinischen oder tierexperimentellen Studien veröffentlicht.

Zink-Lysin und Zink-Methionin

Sowohl Zink-Lysin als auch Zink-Methionin sind nicht im Handel erhältlich und am Menschen unerforscht.

Zink-Histidin

In vielen Studien wurde die Steigerung der Bioverfügbarkeit von Zink in Verbindung mit Histidin untersucht. Abgesehen vom Referenzpräparat Zinksulfat handelt es sich beim Zink-Histidin um die am besten erforschte Zinkform. Von Vorteil ist die resorptionsfördernde Eigenschaft des Histidins sowie die physiologische Co-Transportfunktion. Darüber hinaus gilt der Komplex als äußerst verträglich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO macht in einer Studie zur Kinderernährung ausdrücklich auf Histidin als Komplexpartner für Zink aufmerksam.

Zinkcarbonat

Zinkcarbonat wird üblicherweise nicht für Ergänzungsmitteln zur Zinkeinnahme verwendet, da es eine schlechte Löslichkeit besitzt. Zudem kann der Organismus Zink aus dieser Quelle unzureichend aufnehmen.

Laut aktuellen Studien kann die Verteilung der Zinkdosis auf mehrere Einzeldosen dazu beitragen, dass die gesamte Verfügbarkeit von Zink im Körper steigt. Des Weiteren stellte sich heraus, dass Hilfsstoffe in der Nahrungsergänzung wie Magnesiumstearat die Zinkaufnahme verzögern.